Cistercienservarianten der Backsteingotik in Dänemark

Das Lügumkloster in Dänemark (vor 1920 war das Gebiet Deutschland) gehört zu den kostbarsten gothischen Kirchenbauten des Landes; das Baumaterial (Ziegelsteine) der gesamten Anlage stellt ein Faszinonum für nichtnordische Menschen dar. Der klassische Cisterciensergrundriss ist deutlich erkennbar, auch wenn der Großteil des Kreuzganges abgerissen wurde. Das Dormitorium mit seiner Stiege direkt in den Ostgang ist sehr gut erhalten. Wegen der Witterung und der verhältnismäßig bescheidenen Besitzungen des Klosters (bei der protestantischen Aufhebung des Klosters besaß es 193 Höfe, 4 Kirchen und etliche Mühlen in Nordschleswig, dazu mehrere Stadthöfe in Kleinstädten) sind die Lügumer Dimensionen liebenswürdig überschaubar, und gleichzeit grandios.
Besonders gelungen war unser Tagungsort, der 1960er Anbau des “Refugiums“, das u.a. als Exerzitienhaus dient. Es ist eine selten geglückte Symbiose von Neu und Alt; die Würde des Klosters ist in jeder Hinsicht gewahrt. Hier durfte das EUCist im März 2019 seine 13. Jahrestagung abhalten; ein großer Erfolg!