Totenbuch des Cistercienserinnenklosters Feldbach

Gabriela Signoris jüngst veröffentlichte Edition des Totenbuchs der Frauencisterce Feldbach in der Schweiz (es spannt die Jahre 1279–1706) ist eine wertvolle Alltagsquelle und erlaubt es der Forscherin, eine ungewöhnliche Perspektive auf das Geschehen in einem nicht besonders berühmten Klösterchen an der Peripherie einzunehmen. Das passt zum Forschungsprofil von Signori, die sich bisher in geschichtswissenschaftlichen Monographien mit ungewöhnlichen Themen wie Selbstmord (1994) und Schulden (2015) auseinandergesetzt hat. Im Fall von Feldbach ist sie davon überzeugt, dass die im Nekrolog verzeichneten „rund zweitausend Namen eine andere Geschichte des Klosters erzählen als die Urkunden“ (XXI).

Das Totenbuch weist ein faszinierende Vielfalt an Verwandtschaftsgraden der Nonnen auf, enthält eine reiche Auswahl an Pitanzen und rückt den Frauenkonvent somit in ein vielsagendes Beziehungsgeflecht mit der umliegenden kirchlichen und gesellschaftlichen Topographie im Lauf der der Jahrhunderte. Der Literaturteil (ca. 200 Titel) und das Glossar machen den Band als allgemeine Referenz wertvoll. Siehe die ausführlichere Rezension von Alkuin Schachenmayr in: Zeitschrift für Historische Forschung 48 (2021) 93–94.