Impfaufklärung durch Patres im 19. Jahrhundert

Abt Johannes Perkmann von Michaelbeuern schreibt auf der Homepage seines Klosters über den Benediktinerpater Werigand Ortner (1831-1888), der als junger Pfarrer von Lamprechtshausen während der Bedrohung durch die Pocken Überzeugungsarbeit für das Impfen geleistet hat. Die Pockenepidemien hatten eigentlich 1830-1860 in Österreich nachgelassen, aber plötzlich stieg die Sterblichkeit wieder dramatisch an. Gemeinsam mit einem Arzt machte P. Werigand in den den 1860er Jahren Hausbesuche, um die Menschen in seiner Pfarre an Ort und Stelle zu impfen. Gerüchte und üble Nachrede ließen nicht lange auf sich warten. Weil sie “Kuhpockenimpfung” hieß, fürchteten sogar Erwachsene, dass ihnen Hörner und Euter wachsen würden. Andere beschimpften das Duo als Kindermörder. Der Benediktiner, der auch als Komponist und Freund Michael Haydns bekannt ist, klagte über “falsche Propheten”, die gegen die Impfung Stimmung machten. Trotz des Widerstandes konnte P. Werigand 60 Menschen zur Impfung führen.