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Kunst- und Buchverkäufe aus dem Stift St Peter (Salzburg) in der Zwischenkriegszeit

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Im lange erwarteten Sammelband „dass die Codices finanziell unproduktiv im Archiv des Stiftes liegen.” Bücherverkäufe in der Zwischenkriegszeit zur Fachtagung „Klösterliche Handschriften- und Buchverkäufe in der Zwischenkriegszeit“ schreibt Sonja Führer, Leiterin der Stiftsbibliothek St. Peter über den Umgang mit Kulturgut in diesem Kloster in den Jahren zwischen den Weltkriegen. 

Kriegsanleihen und Steuerschulden in Millionenhöhe zwangen das Stift St. Peter, seine auf Grundbesitz und Agrarwirtschaft ausgerichtete Ökonomie neu zu überdenken. Die Defizite ließen sich auch durch Investitionen in technische Wirtschaftszweige, wie etwa die Mühle und das Almtaler Elektrizitätswerk nicht mindern.

Drei Äbte prägten die Geschichte der Abtei in der Zwischenkriegszeit. Unter Abt Willibald Hauthaler (Abt 1901 – 1920) wurden die ersten Sanierungsmaßnahmen durch Grundstückverkäufe beschlossen. Erzabt Petrus Klotz (gewählt 1920, 1927 Erzabt, resigniert 1931) gelang es zunächst, durch amerikanische Spenden und Anleihen in Form von Messstipendien in der Höhe von 6-7 Millionen Kronen, die Abtei zu sanieren, doch die Vorfinanzierungen des Kollegs St. Benedikt brachte die Abtei in eine schwere Wirtschaftskrise. Das Stift stand vor dem Konkurs. Die Weltwirtschaftskrise verunsicherte die Lage zusätzlich. Nach einer päpstlichen Visitation 1931 zog Erzabt Petrus Klotz die Konsequenzen und legte sein Amt zurück. Sein Nachfolger, Jakob Reimer (Erzabt von 1931-1956) musste den wirtschaftlichen Ruin abwenden und Konvent und Stift durch die Wirren des zweiten Weltkrieges führen. 

Das Bemühen der Äbte, staatliche Entscheidungsträger, wie das Denkmalamt und das Unterrichtsministerium, zur Bewahrung der Bücher und Handschriften im Stiftsbesitz zu beeinflussen, ist durch umfangreiches Aktenmaterial in Salzburg und Wien dokumentiert. Dieses verdeutlicht auch die Grenzen des Denkmalschutzes in Notzeiten und dokumentiert die verschiedenen staatlichen, kirchlichen und benediktinischen Handlungsebenen.

Die katastrophale Wirtschaftslage des Stiftes forderte jedoch Kompromisse. Anstelle der ganzen Sammlung konnten allerdings lediglich Einzelstücke vor dem Verkauf oder der Ausfuhr bewahrt werden. Behördliche Vorgaben, wie die Festlegung von angemessenen Mindestpreisen, verhinderten zwar einen allzu raschen Verkauf und eine Übervorteilung der Händler, doch nicht alles erfolgte auf legale Weise. Weitere Recherchen über den Weg, den die Objekte bis jetzt zurückgelegt haben und ihren Verbleib, sind nicht immer möglich.

Durch das Ende der Inflation und dem Betreiben privater Vermittler und Antquariatsbuchhandlungen kam es zu einer gesteigerten Nachfrage an Inkunabeln, vor allem von Privatkunden aus den USA. Dies führte 1923/1924 dazu, dass die Abtei St. Peter etwa ein Drittel seines Inkunabelbestandes veräußerte, dessen weiterer Verbleib nur teilweise nachvollziehbar ist. Von ursprünglich 109 zum Verkauf vorgeschlagenen Inkunabeln kaufte die Österreichische Nationalbibliothek 53, weitere Käufer waren Sammler wie A.S.W. Rosenbach und Dr. Otto Vollbehr, sowie diverse Antiquariate und Auktionsmärkte im In- und Ausland. Es befinden sich nachweislich 104 sanktpetrische Inkunabeln in der Huntington Library in San Marino, California und mindestens 48, wie auch ein Druck von Pico della Mirandola aus dem Jahr 1498, in der Library of Congress. Außer dem Verkauf der Gutenbergbibel aus St. Paul 1926-1930 an den Sammler Vollbehr gelangte von den umfangreichen Inkunabelverkäufen von St. Peter nichts in die Medien

Eine Schuldenlast von 3 Millionen Schilling zwang das Stift 1931 abermals zum Handeln, um die Rückzahlung hoher Darlehenssummen zu sichern. Dokumentiert ist die Veräußerung eines Perikopenbuches, des Liber Evangeliorums und eines Antiphonars, mit dem die Stiftsbibliothek ihre wertvollste Handschrift verlor. Lediglich marginale Hinweise belegen den Verbleib von aus sanktpetrischen Handschriften herausgelösten Teildrucken. Zu anderen Verkaufsverfahren und deren Rechtmäßigkeit, wie zur Biblia pauperum an die Stadtbibliothek Frankfurt, fehlen hingegen jegliche Aufzeichnungen. Manche, heute in Versteigerungen und Katalogen durch die Angabe von Provenienz oder den typischen sanktpetrischen Einband erkenntliche Schriften, ergänzen unser heutiges Wissen.

Sonja Führer belegt wirtschaftliche Situation, historische Hintergründe, Verkaufsabwicklung, handlungsbeteiligte Personen und Ämter und den weiteren Weg und Verbleib des Bibliothekgutes. Ein ausführliches Inkunabelverzeichnis mit Verweisen auf Signaturen, Verkäufer und ggf. Zuwachsnummer der Nationalbibliothek Wien vervollständigt diese gut lesbare und äußerst präzise Recherche.

Bericht verfasst
von Uta Neufeld

Sonja Führer, Der Umgang mit Kulturgut im Benediktinerstift St. Peter in Salzburg in der Zwischenkriegszeit. Ein Ausverkauf in drei Akten, in: Katharina Kaska / Christoph Egger: „…dass die Codices finanziell unproduktiv im Archiv des Stiftes liegen”. Bücherverkäufe österreichischer Klöster in der Zwischenkriegszeit. Hardcover. 336 S. Böhlau Wien, 2022. ISBN 978-3-205-21553-0. Ladenpreis € 49


Source: http://cistercium.blogspot.com/2022/07/kunst-und-buchverkaufe-aus-dem-stift-st.html


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