Dormitio Abt weigert sich, Brustkreuz an der Klagemauer abzunehmen. Nachricht geht um die Welt.

Kathpress hat am 20.07.2023 berichtet, dass eine Mitarbeiterin der “Western Wall Heritage Foundation” Abt Nikodemus Schnabel OSB darum gebeten hat, sein Brustkreuz abzunehmen, als er neulich mit der deutschen Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) an der Klagemauer in Jerusalem stand. Die Mitarbeiterin behauptete, das Kreuz könne vor der Klagemauer stören. Sie scheint im Gespräch nicht zu verstehen, was ein Brustkreuz ist, und hielt es für überdimensioniert.

Schnabel weigerte sich und erklärte, es sei sein Recht, sich nach den Gebräuchen seiner Religion zu bekleiden. In den Stunden und Tagen darauf gab er viele Interviews, auch im Domradio, und hat ein Videoclip von der Begegnung in social media gepostet. Bei vielen fand er Unterstützung. Er schrieb dazu: “Es ist schmerzhaft zu erleben, wie das Klima in dieser wundervollen Stadt sich unter der neuen Regierung immer mehr zum Unguten verändert.”  

Schnabel (45 Jahre alt) ist erst seit wenigen Monaten Abt der Dormitio. Die “Western Wall Foundation” hat sich mittlerweile entschuldigt, und die Israelische Botschaft in Deutschland hat auf Tweet gepostet: “Die Klagemauer ist für alle zugänglich. Es sei darauf hingewiesen, dass es auf dem Platz an der Klagemauer keine diesbezüglichen Vorschriften gibt [die das Kreuz verbieten würden].”

Die Angelegenheit erinnerte an Kardinal Marx’ Bereitschaft im Jahr 2016, in einer ähnlichen Begegnung in Jerusalem sein Kreuz abzunehmen. Ebenso schien der Vorfall zu bestätigen, dass sich Spannungen zwischen Juden und Christen in Jerusalem derzeit vermehren. Schnabel sprach in einem Interview von einem “jüdischen Extremismus.”